Galerie K Strich

5. Dezember 2025 bis 30. Januar 2026
Galerie K StrichAchim Bertenburg: Oklahoma

1889 erreichte der Wettlauf angloamerikanischer Siedler auf die im Westen gelegenen indigenen Gebiete einen Höhepunkt. Einer staatlichen Verordnung nach wurden die Gebiete zur Neubesiedlung freigegeben. Die Neuankömmlinge konnten Flächen von 65 Hektar in Anspruch nehmen. Wer zuerst kam, bekam zuerst. Die als Oklahoma Land Run bekannt gewordene Landnahme ging mit der Vertreibung indigener Stämme einher, die zum Teil vorher bereits aus anderen Gegenden in den Westen vertrieben wurden. Achim Bertenburg beschäftigt sich in seinen neuen Bildern mit der Ideologie der Verfügbarkeit der Welt, die solcherart Programmen von Landnahme zugrunde liegt. Dabei reicht die Bewegung von der Besiedelung eines als neu apostrophierten Kontinents, über die Entdeckungsreisen zum Nordpol bis hin zu heutigen Marsexpeditionen. Die Landnahme geschieht mit Pferd, Heißluftballon oder Rakete. Bertenburgs in der Ausstellung gezeigtes lebensgroßes Pferd scheint selbst bereits aufgeteiltes Land zu sein, mit Fehlern in der Widergabe seines Körpers und einer Binnenteilung, die vom Grundstücks- bis zum Schlachtplan reicht. Die Inbesitznahme ist immer ein gewaltvoller Akt, und dennoch sind all ihre Bestrebungen bestimmt von persönlichen Dramen, von persönlichen Hoffnungen, von persönlichem Scheitern. In Bertenburgs neuen Bildern sieht man in Andeutung Figuren, die auf schwer zu bestimmenden Flächen, auf vagem Gebiet, Zäune ziehen und ihre Behausungen errichten. Der Grund ist dabei so gestaltet, dass sich Figuren, so wie Betrachterinnen und Betrachter in ihnen verlieren. Kaum ein fester Punkt, an dem man sich halten könnte.
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